Die Anwendung wird ohne Zustimmung des Mobiltelefonbesitzers installiert. Die Regierung erklärt sich.
Am vergangenen Mittwoch, dem 9., wachten Lehrer und Schüler des Bildungsnetzwerks des Bundesstaats São Paulo auf und stellten fest, dass auf ihren privaten Mobiltelefonen eine Anwendung installiert war, ohne dass sie die Erlaubnis zum Herunterladen erteilt hatten. Die Minha Escola SP-App wurde auf den Android-Geräten von Schülern oder Personen angezeigt, die an öffentlichen Schulen arbeiten.
Die befragten Experten geben an, dass die Installation ohne Zustimmung zwar technisch möglich sei, jedoch gegen die Datenschutz-Grundverordnung (LGPD) verstoße. Das Bildungsministerium hat mit Google eine Vereinbarung zur Nutzung seiner Bildungsplattform getroffen, weshalb eine solche Installation denkbar ist. Dies liegt daran, dass der Mechanismus über den Play Store erfolgen muss, den App Store für Android-Handys. IT-Techniker erklärten, dass eine Masseninstallation ohne die Vermittlung des Handyherstellers oder von Google unmöglich sei. Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren.

Was ist passiert?
São Paulos Bildungsminister Renato Feder erklärte, bei einem durchgeführten Test sei ein Fehler aufgetreten. Als diese Tests an 20.000 Mobiltelefonen durchgeführt wurden, die vom Federal Revenue Service (FRS) empfangen und an das Netz angeschlossen wurden, kam es zu Masseninstallationen. Die neue Anwendung erschien als Empfehlung auf allen mit dem Assistenzsystem verbundenen Mobiltelefonen.
Was wird getan?
Neben dieser Anwendung verfügt der Staat auch über weitere, beispielsweise eine, die als digitale Agenda fungiert Klassenzimmer. Nach Berichten von Eltern und Lehrern von Schülern im Bundesstaat São Paulo, dass die App „Minha Escola“ massenhaft ohne Zustimmung auf Mobiltelefonen installiert worden sei, gab der Bildungsminister am Mittwoch (9) bekannt, dass er ein Verwaltungsverfahren zur Untersuchung des Falls eingeleitet habe.
Feder erklärte, dass die Regierung eine Aufforderung zur Löschung der Anwendung stellen und diese vorerst stornieren werde, wenn ein Fehler festgestellt werde, der dazu führe, dass die Anwendung auf einem Gerät installiert werde, das mit dem Google-Konto der Institution verknüpft sei.
Der Nutzer kann die Anwendung auf Wunsch auch selbst löschen.
Google-Erklärungen
Google erklärte in einer Erklärung, dass die Plattform Google for Education „von mehreren Bildungseinrichtungen in Brasilien und auf der ganzen Welt genutzt wird“. Das Unternehmen erklärte, dass die Administratoren von Bildungseinrichtungen für die Verwaltung, Konfiguration, Administration und Kontrolle von Benutzerdaten sowie registrierten Geräten verantwortlich seien.
Der Technologieriese erklärte außerdem, er sei weder an der Entwicklung noch an der Installation der genannten Apps beteiligt gewesen.
Rechtliche Maßnahmen
Laut José Milagre, einem auf CyberkriminalitätEine Möglichkeit besteht darin, dass die Regierung Google ihre Datenbank mit IMEI (Handy-Kennung), Telefonnummern oder E-Mails des Bildungsministeriums übergeben hat.
Milagre sagt, dass die Installation über einen Firmenchip oder ein nationales Google-Konto erfolgen kann. Es kann auch bei einem Betriebssystemupdate auftreten.
Für Ronaldo Lemos, Anwalt und Vorsitzender des Technologie- und Innovationsrats der OAB-SP, ist die Masseninstallation von Anwendungen sehr besorgniserregend. Es liegen starke Hinweise auf einen Missbrauch personenbezogener Daten vor, der möglicherweise unter das Datenschutzgesetz fällt.
Datenschutz-Grundverordnung
Im September 2020 trat das 2018 verabschiedete Allgemeine Gesetz zum Schutz personenbezogener Daten (Gesetz 13.709) in Kraft, dessen Hauptziel darin besteht, die Verarbeitung personenbezogener Daten von Kunden und Nutzern durch staatliche und private Unternehmen zu regeln.
Bei Nichteinhaltung der Vorschriften kann die staatliche Datenschutzbehörde (ANPD), ein Instrument zur Überwachung der Datenverwendung, Verwaltungsverfahren einleiten, die zu Sanktionen führen können.